Zur Geschichte der Kompanie Oythe

Die Schützenkompanie Oythe ist die 10. Kompanie des Bürgerschützenvereins Vechta e.V. (BSV). Zusammen mit den Kompanien "Ravensberger-Jäger", "Bullenbacher-Jäger" und der "13. Kompanie Bakum" bildet die Kompanie Oythe das II. Bataillon im BSV-Regiment. Gegründet wurde die Schützenkompanie Oythe am 11. Mai 1955 unter Teilnahme des damaligen BSV-Präsidenten Clemens Matlage (gest. 06.05.1956) und des damaligen Vizepräsidenten Franz ("Mehl") Kröger (gest. 01.04.1962) in der Oyther Gastwirtschaft August Kluge (später Tegenkamp) gegenüber dem heutigen großen Kirchparkplatz.
Als Vereinslokal bis 1991 genutzt, musste das Haus 1999 einem Neubau weichen. Laut damaligem Sitzungsprotokoll trugen sich sogleich 54 Oyther Bürger als Gründungsmitglieder in die Mitgliederliste ein.

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Vereinslokal wurde die Gastwirtschaft von August Kluge.

 

Es wurden gewählt:

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Kompanieführer: Heinrich Neteler

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Kompaniearzt: Dr. med. Ludwig Lodde

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 Feldwebel: Schneidermeister Karl Schoofs

 

 

 

 
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Die Oyther Kompanie beim Schützenumzug auf der Münsterstraße in Vechta.

 
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Die Oyther Kompanie beim Umzug (vornweg Heinrich Neteler und Dr. Lodde)

 
 

Seit 1955 hatte die Kompanie Oythe bislang sechs Kompanieführer:

 

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Heinrich Neteler (von 1955 bis 1965)

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Alfons ("Stenz") Hellmann (von 1965 bis 1970)

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Franz Mucker (von 1970 bis 1989)

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Helmuth Middendorf (von 1989 bis 2008)

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Günther Meyer (von 2008 bis 2012)

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Reinhard Ellert (seit 2012)

 
 

Die heutige Kompanie Oythe besteht aus 4 Zügen (bis 2016: 5 Züge). Der 4. Zug ist der Zug der Damenschießgruppe und setzt sich ausschließlich aus den weiblichen Mitgliedern der Kompanie Oythe zusammen.
Viele Jahre lang gab es noch einen 6. Zug "Berlin". Der damaliger Kompanieführer Franz Mucker (gest. 27.01.2013), beruflich viel in Berlin, hatte ihn dort ins Leben gerufen. Zeitweise war dieser Zug bis zu 20 Personen stark. Viele "Berliner" Kompaniemitglieder kamen jährlich zum Vechtaer Schützenfest und dem Kompanie-Schützenball. Auch die Oyther Züge unternahmen zwei Reisen nach Berlin. Anfang der achtziger Jahre brach der Kontakt immer mehr ab, nachdem der dortige Zugführer Hans Tavenier im Oktober 1979 verstorben war.

Neben der Geselligkeit wird in Oythe der Schießsport seit der Gründung gepflegt und gefördert. Neben den regelmäßigen Schießen der Damen (seit 2010) und Herren auf dem Schießstand in der Schützenburg treffen sich dort auch wöchentlich die Oyther Jugendlichen zum Schießsport.
Auch die regelmäßigen Veranstaltungen der Oyther Schützenkompanie (z.B. Maigang, Familiennachmittag, Kohlessen und Kompanieball) sind immer sehr gut besucht. Dieses kann sicherlich als Ausdruck dessen bewertet werden, dass in der Kompanie Oythe auf Geselligkeit (ohne Rücksicht auf Standesunterschiede!) sehr hoher Wert gelegt wird.

EGAL OB MANN, FRAU ODER JUGENDLICHER, ES MACHT SPASS, IN DER OYTHER SCHÜTZENKOMPANIE MITGLIED ZU SEIN!

Bereits 1956 wurde ein "Wintervergnügen" abgehalten. Dieser "Bunte Abend" beim Kameraden Heinrich Sextro hatte schon ein volles Haus zu verzeichnen, so die Chronik. Im Jan. 1957 fand im Gasthaus Sextro dann der erste Schützenball statt. Es spielte die Stadtkapelle Quakenbrück. Dieser Abend muss so gut verlaufen sein, dass man sich entschloss, am 20. Oktober 1957 auch noch einen "Manöverball" abzuhalten. Hierzu verpflichtete man gleich 2 Kapellen. Die Marschkapelle Wildeshausen und den Spielmannszug des Bürgerschützenvereins Vechta. In der Niederschrift liest man dazu:

"Über den Verlauf und den kaum erwarteten Erfolg des Manöver-Balles werden noch unsere Enkelkinder sprechen. Ohne Übertreibung darf in allen Punkten im Superlativ gesprochen werden. Der Einladung waren in großer Anzahl die Schützenbrüder nachgekommen, aus nah und fern waren Gönner und Gäste erschienen. Seine Majestät König Nikolaus (Rexhausen) und ihre Hoheit Königin Maria mit dem gesamten Hofstaat. Der Vorstand, man staune, selbst die "NATO" hatte ein Abordnung, die sich im Manöver im Raum Vechta befand, zur Teilnahme entsandt. Wenn auch die Verständigung mit Händen und Füßen erfolgte, leider war es in der Eile unterlassen worden, einen Dolmetscher zu verpflichten, so wurden doch schon Freundschaften auf Zigarettenbasis angeknüpft. Kein Stuhl war unbesetzt, nein, selbst von Nachbarn mussten noch Sitzgelegenheiten beschafft werden. In den Nachbarlokalen mussten viele Gäste an der überschwenglichen Stimmung teilnehmen, weil der Saal gegen 20.00 Uhr keinen Platz mehr bot. Das Haus Sextro hat seit den Gründerjahren so einen Betrieb noch nicht erlebt."

 
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Die Königskutsche holt den König beim Vereinslokal ab

 

Die Schützenkompanie Oythe zählt heute 131 Mitglieder, die zum überwiegenden Teil aktiv am Vereinsleben teilnehmen. Eine gute Nachbarschaft wird mit dem Schützenverein aus Lutten (im speziellen mit der Lutter Kompanie "Dorf-Amerbusch") gepflegt. Jedes Jahr wird ein Vergleichsschießen mit Hin- und Rückrunde durchgeführt.
Ein weiteres Highlight der Schützenkompanie war über Jahrzehnte die Totenehrung am Schützenfest-Samstag vor dem Kriegerehrenmal gegenüber der Oyther Kirche. Hieran nahmen der Oyther Pfarrer, der gesamte Vorstand, der Schützenkönig des BSV und die Oyther Gemeinde teil. Anschließend ging es zum "Schützenbiwak" in das Kompanielokal SEXTRO, wo der Musikverein Oythe spielte und viele "Döntjes" und Witze zum Besten gegeben wurden. Leider muss diese traditionelle Veranstaltung aufgrund des seit 2013 um einen Tag gekürzten Vechtaer Schützenfestes entfallen.

 
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